Mieterträge sind die Basis jedes Ertragswertverfahrens und beeinflussen den Verkehrswert maßgeblich. Mit den Erträgen steigen und fallen Verkehrswerte entscheidend. Umso bedeutsamer ist daher die Ermittlung des marktüblichen Mietzinses und die Prüfung der Nachhaltigkeit der Erträge.

Die Ermittlung des marktüblichen Mietzinses zählt zu den anspruchsvollsten und aufwändigsten Wertermittlungen in der Liegenschaftsbewertung. Aufgrund der Intransparenz des Mietenmarktes und des strengen Datenschutzes ist der Zugang zu Informationen aus Mietverträgen erschwert. Auch die etablierten Datenanbieter in Österreich können über Inhalte aus Mietverträgen aus Datenschutzgründen keine konkreten Auskünfte geben. Der Immobilienbewerter steht daher vor einer großen Herausforderung, einen marktüblichen Mietzins in einem Wertermittlungsverfahren nachvollziehbar zu ermitteln.

Wie wird nun ein marktüblicher Mietzins methodisch einwandfrei ermittelt? Wie prüfen Sie die Nachhaltigkeit bzw. Marktüblichkeit von Erträgen im Ertragswertverfahren? Welche Quellen ziehen Sie zur Ermittlung der marktüblichen, nachhaltig erzielbaren Erträge heran? Müssen Sie Ihre vertraulichen Datenquellen über Inhalte in Mietverträgen in Ihrem Gutachten offenlegen?

Die Ermittlung des marktüblichen Mietzinses und dessen Nachhaltigkeit wirft viele Fragen für Immobilienbewerter und für Kreditgeber bei der Plausibilisierung von Gutachten auf, die in diesem Fachseminar zur Diskussion gebracht werden.

Weiters wird auch der bewertungstechnische Umgang bei sogenannten „überhöhten Mieten“ im Ertragswertverfahren behandelt, also bei vereinbarten Mieten, die über dem gesetzlich zulässigen Mietzins liegen – ein Klassiker im gründerzeitlichen Mietzinshaus. Auch die vom Immobiliensachverständigen durchzuführende Nachhaltigkeitsprüfung von Mieterträgen im Ertragswertverfahren („Overrented“ und „Unterrented“-Situationen) und dessen Bezug auf die Höhe des zu wählenden Liegenschaftszinssatzes wird behandelt.

Dieses Seminar bietet Ihnen einen detaillierten Überblick über die möglichen Vorgangsweisen bei der Ermittlung des marktüblichen bzw. ortsüblichen Mietzinses im Zuge der Wertermittlung von Immobilien in der Praxis.

Vortragender:

Architekt Bmstr. Dipl.-Ing. Roland Popp

Vizepräsident des Hauptverbandes der Gerichtssachverständigen Österreichs und Vizepräsident der Gerichtssachverständigen im Landesverband Wien, NÖ und Burgenland, Ziviltechniker und Immobilientreuhänder, Gerichtssachverständiger in Zivil- und Strafsachen für Bauwesen, Hochbau und das gesamte Immobilienwesen (Immobilienbewertung und -verwaltung); Lehrbeauftragter im Bereich der Bau- und Immobilienwirtschaft an mehreren österreichischen Universitäten.